Cubot P7 – China Android-Phone

1. Vorwort:

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Für viele sind „China-Phones“ auch heute noch Ramschware, billige Kopien oder einfach nur schlecht.  Doch viele vergessen dabei, dass sogar das heißgeliebte iPhone aus China kommt, aus den gleichen Fabriken oder zumindest vom gleichen Fertiger wie so viele andere Smartphones. Soll heißen: „China“ alleine ist noch lange keine Qualitätseigenschaft, weder positiv noch negativ.

Wer auf der Suche nach solchen Smartphones ist wird am ehesten auf Ebay fündig. Nach üblen Erfahrungen mit einem Huawei Y300, was von der reinen Papierperformance für ein „Reinschnuppern“ in Android hätte ausreichen müssen, fiel die Wahl allein schon aus Kostengründen auf ein günstiges Smartphone aus China.

Für knapp 90€ inkl. Hülle gab es das Cubot P7, ein dünnes Android 4.2.2 Smartphone mit Quadcore, 5″ Display, Dual-Sim und 512Mb Ram. Klar, der wenige Ram und auch die nur sehr mickrigen 4Gb Speicherplatz sind erstmal extrem wenig. WLAN gibt es nach b/g/n-Standard, Bluetooth in Version 2.

Wie sich das Cubot P7 im Test schlägt und ob es die nicht hohen Erwartungen erfüllen konnte lest ihr im Test:

 

2a. Inhalt:

Der Inhalt der Verpackung ist dem Preis nicht entsprechend und umfangreich:

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Die Hülle mit Standfunktion ist schön dünn und durchaus eine Empfehlung wert. Dazu gibt es das Smartphone mit Schutzfolie (und Ersatzfolien!), ein Headset und das Ladegerät mit abnehmbaren Datenkabel.

 

2b. Das Smartphone:

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Die abnehmbare Rückseite offenbart den Platz für den wechselbaren Akku (heutzutage ja auch keine Selbstverständlichkeit mehr), die 2 Plätze für 2 SIM-Karten und natürlich einen Steckplatz für eine microSD-Karte,

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Das eigentliche Smartphone ist insgesamt 8,6mm dünn, 14,4cm lang und 7,2cm breit. Der verbaute SoC ist von MediaTek mit 4 Cortex-A7 Kernen mit maximal 1,3Ghz (Quadcore). Hier steckt also keine Qualcomm-Technik drin, was der MediaTek – SoC zu Leisten vermag folgt später. Die Grafikausgabe auf dem 5-Zoll-IPS-Display übernimmt eine Mali400 MP2 GPU mit 500Mhz.

Das Display selbst hat eine Auflösung von 960×540, ist also der Preisklasse entsprechend und durchaus in Ordnung. Wie bereits angesprochen hat das P7 nur 512Mb Ram und 4Gb internen Speicher, der sich jedoch problemlos mit microSD-Karten erweitern lässt.

 

2c. Verarbeitung:

Das man hier kein Lumia oder iPhone auf dem Tisch liegen hat merkt man nicht nur auf dem Konto, sondern auch am Smartphone selbst oder am Zubehör.

Das Gerät selbst ist sogar noch relativ gut verarbeitet, die Tasten sitzen fest, der Touchscreen sitzt sauber im Gehäuse. Die verwendeten Materialien erzeugen jedoch kein Gefühl von hochwertig, aber das ist in der Preisklasse auch eher selten anzutreffen.

Die beigelegten Kopfhörer sind eigentlich keine Erwähnung wert, hier sollte man keine Wunder erwarten und evtl. ein paar Euro in ein eigenes Headset investieren. Das Ladegerät pfeift penetrant und extrem störend, wenn der Akku voll geladen ist. Gut, jetzt könnte man das ganze auch als Feature verkaufen, dass hier der fertige Ladevorgang signalisiert wird: Nein, es stört eher.

 

3a. Performance:

Nach der herben Enttäuschung mit einem Dualcore-Android im Lowend-Bereich sollte es dieses Mal ein Quadcore werden. Da die Investition allerdings auch sehr billig sein sollte, wurde es mit dem Cubot P7 auch dieses Mal ein Gerät mit nur 512Mb Ram. Für jemand, der seit Jahren Windows Phones benutzt, schienen 512Mb Ram jetzt nicht so problematisch. Doch auch hier wird man schnell eines Besseren belehrt: Zwar ist hier Android 4.2.2 installiert und seitens Cubot wurden keine all zu großen Modifikationen an der Oberfläche vorgenommen, aber man kriegt das Gerät sehr leicht an seine Leistungsgrenze.

Verglichen mit einem Windows Phone Gerät aus dem Low-End-Bereich muss man deutliche Abstriche machen bei der System-Performance. Hier werden die klassischen Klischees bzgl. Android vollends erfüllt. Auch die Ladezeiten von einzelnen Apps gehen auf anderen Systemen deutlich flotter, wenngleich es da in der Regel egal ist, ob 1 oder 2 Sekunden benötigt werden. Grundsätzlich erfüllt das Gerät jedoch seine Anforderungen und Erwartungen und als solider Begleiter für WhatsApp, Soziale Netzwerke und Emails ist das Cubot P7 durchaus eine Empfehlung wert. Und wer höhere Anforderungen hat, greift in der Regel zu teureren Geräten.

AnTuTu-Benchmark:
Lumia 530 (Snapdragon 200) Cubot P7 (MediaTek MT6582) Lumia 930(Snapdragon 800)
Total: 11.650 Total: 17.340 Total: 24.600

Das Lumia 530 ist dabei ein Windows-Smartphone in der gleichen Preisregion wie das Cubot P7, das Lumia 930 ein Highend-Phone (nur zur Orientierung). Der AnTuTu-Benchmark testet das gesamte Gerät, hier kann das P7 vor allem durch den Quadcore und damit besseren theoretischen Multi-Tasking-Werten punkten.

 

BaseMark OS II:
Lumia 530 Cubot P7 Lumia 930
411  286 1089

Beim BaseMark OS II fällt das P7 sogar hinter das Lumia 530 – und das deutlich! Hier macht sich der etwas schwächere Prozessor (single-thread), der wenige RAM und die etwas schwächere GPU bemerkbar.

 

3b. Kamera:

Verbaut ist eine 8 Megapixel-Kamera mit einem LED-Blitz. Kurzum: Da gibt es durchaus besseres am Markt. Hier ein paar Bilder:

Zugegeben, es war ein trüber Tag, aber das Ergebnis ist nicht wirklich zufriedenstellend. Hier wird also nichts überraschendes oder überdurchschnittliches geboten sondern das, was man von einem Gerät dieser Preisklasse erwarten kann.

 

4. Akkulaufzeit:

Den nächsten Tribut aufgrund des niedrigen Preises zahlt man dann bei der Akkulaufzeit. Diese liegt im Flugzeugmodus bei ca. 3 Tagen, bei aktiviertem Mobilfunk (3G) bei knapp 1,5 Tagen und bei nur WLAN auch ca. 1,5 Tage, insgesamt also noch akzeptable Werte. Bei Nutzung des Gerätes geht es jedoch rasant bergab. Aber auch hier gilt: Bei lockerer WhatsApp und Facebook-Nutzung kommt man über den Tag, so wie mit den meisten am Markt erhältlichen Geräten. Ein Aufladen am Abend ist aber quasi Pflicht, bei intensiver Nutzung sollte man das Ladegerät oder ein Akkupack dabei haben.

Ein größeres Manko ist aber die Anzeige der Akkukapazität: Unter 50% wird diese extrem ungenau und so können durchaus auch mal 15% verloren gehen im reinen standby-Betrieb – wohlgemerkt in wenigen Minuten!  Für die geringe Kapazität von 1600mAh ist die Laufzeit aber noch in Ordnung, hier müssen aber ganz klar Abstriche gemacht. Dies ist durchaus ein Punkt bei der Kaufentscheidung.

 

5.Bewertung/Fazit:

Insgesamt:

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Leistung: 9/15
Akkulaufzeit: 5/10
Verarbeitung: 8/10
Ausstattung: 10/10
P/L: 9/10
Sonstiges:
Gesamt: 41/55

In Anbetracht des Preises erhält man für knapp 90€ ein solides Android 4.2-Smartphone mit 5″-IPS-Display, was durchaus für grundlegende Dinge zu empfehlen ist. Chatten, soziale Netzwerke, Fitnessbegleiter, Nachrichten, Email etc. sind allesamt keine Probleme für das Cubot P7, jedoch ist die gefühlte Performance nicht so flüssig wie bei Windows Phones ähnlicher Preisklasse.

 

6. Weiterführende Links:

Herstellerhomepage [cubot.net]

Jetzt kaufen [Amazon.de]

Empfehlungen Low-End bis 150€ (schenx.eu)

Weitere Tests (schenx.eu)

Bewertungsschema (schenx.eu)

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