Microsoft Surface Pro 4 – Core m3

1.Vorwort

Mit dem Surface Pro 4 schickt Microsoft die bereits vierte Iteration seiner hauseigenen Tablet/Notebook-Mischung ins Rennen. Und auch im vierten Jahr gibt es keine direkte Konkurrenz. Klar, Microsoft positioniert die Surface Pro – Reihe tendenziell gegen Notebooks und vergleicht die Produkte auf der eigenen Homepage freimütig mit dem MacBook Air von Apple. Fairer wäre ein direkter Vergleich mit der Lenovo Yoga Reihe.

Die Pro 3 Reihe bestand aus Core i3, i5 und i7 Modellen. Im diesjährigen Update wurde die i3 Variante durch einen Core m3 Prozessor ersetzt, was im Gegenzug einer etwas schwächeren Performance ein lüfterloses Design ermöglicht – ein wichtiges Merkmal. In diesem Review liegt genau diese Variante vor, die ein Zwischenstück zwischen dem deutlich schwächeren Surface 3 mit Atom Prozessor und den aktiv gekühlten Versionen mit i5 oder i7 darstellt.

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2. Lieferumfang/Zubehör/Versionen

Im Gegensatz zu den kleineren „Nicht-Pro“-Modellen der Surface Reihe gibt es bei den Pro-Varianten immer einen Surface Pen dazu. Dieser wurde für das Surface Pro 4 nochmal deutlich verbessert und bietet nun 1024 Druckstufen und ein eckiges Gehäuse. Dadurch liegt er etwas besser in der Hand und lässt sich deutlich präziser steuern.

Ansonsten fällt das mitgelieferte Zubehör (wie immer) sehr spärlich aus. Bei jeder Variante wird nur das Tablet, ein Stift und das Netzteil ausgeliefert. Das wichtigste Zubehör, dass viele bei einem Preis von knapp 900€ allein für die billigste Variante erwarten, ist sicherlich das Type Cover Pro. Auch dieses wurde in der Neuauflage deutlich verbessert und bietet nun einen etwas stabileren Halt und ein besseres Tastenlayout. Anstatt die Tasten zusammenhängend auf dem Cover zu positionieren sind diese nun mit deutlichem Zwischenraum platziert und somit lässt es sich etwas angenehmer tippen.

Anderes optionales Zubehör ist z.B. die Docking Station für ca. 235€ (Link (geizhals.at/de)) – hiermit kann das Surface Pro 3 und 4 zu einem praktischen Arbeitsplatz erweitert werden mit vielen zusätzlichen Anschlüssen. Weiteres Zubehör wie USB-to-LAN-Adapter oder miniDisplayport-auf-HDMI-Lösungen müssen nicht weiter erwähnt werden, da es diese ohne Microsoft-Logo auch deutlich billiger gibt.

Eine Übersicht über die verfügbaren Versionen:

128 Gb, 4Gb Ram, Intel Core m3 Preisvergleich ~ 980 €
128 Gb, 4Gb Ram, Intel Core i5 6300U Preisvergleich ~ 1045 €
256 Gb, 8Gb Ram, Intel Core i5 6300U Preisvergleich ~ 1450 €
256 Gb, 8Gb Ram, Intel Core i7 6650U Preisvergleich ~ 1790 €
256 Gb, 16Gb Ram, Intel Core i7 6650U Preisvergleich ~ 1990 €
512 Gb, 16Gb Ram, Intel Core i7 6650U Preisvergleich ~ 2450 €

Wie man anhand der Anzahl der vielen Varianten im (sehr) hochpreisigen Sektor sehen kann, ist das Ziel von Microsoft nicht wirklich der Massenmarkt, sondern primär Geschäftskunden, Selbstständige und generell das Business-Umfeld.

 

3. Das Surface Pro 4

3.1 Überblick:

Im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Surface Pro 3, haben sich Höhe und Breite nicht verändert, dabei ist jedoch das verbaute Display um 0,3″ gewachsen. Gleichzeitig wurde auch die Auflösung erhöht (von 2160×1440 auf 2736×1824), was einen Anstieg der ppi von 216 auf 267 bedeutet.  Und in der Tat: Waren die bisherigen Displays schon sehr gut, so ist nochmal eine leichte Verbesserung sichtbar.

Ausgeliefert wird die Pro Reihe grundsätzlich mit Windows 10 Pro, was den Umgang mit Windows Update etwas erleichtert und einmal mehr den Fokus auf Geschäftskunden unterstreicht. Die für den Test vorliegende Version mit Intel Core m3 beherbergt außerdem 4Gb Arbeitsspeicher, eine 128Gb SSD (neu im Surface Pro 4: im ganz modernen NVMe-Standard!) und die üblichen Ausstattungsmerkmale wie microSDXC-Slot, vollwertiger USB-Port und der stufenlose Kickstand. Was leider nach wie vor fehlt: Support für LTE bzw. überhaupt eine Mobilfunk-Verbindung. Mit viel Verspätung wurde für das Surface 3 (nicht Pro) eine LTE-Variante mit saftigen Aufschlägen nachgereicht – in der Pro-Modellreihe sucht man LTE nach wie vor vergebens. Einziger Trost: Dank des USB-Ports können problemlos LTE-Sticks angestöpselt werden. Dies ist angesichts des Preises und der Business-Orientierung ein großer Malus, auch wenn viele diese Funktionalität evtl. nicht brauchen – eine Option schadet sicherlich nicht.

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Wer gut auf einem Touchscreen tippen kann, kann mit der maximalen Einstellung des Kickstand (siehe Bild) durchaus auch auf dem Schoß arbeiten – für ein paar Mails im Zug reichts, ein Buch kann man so jetzt nicht schreiben.

 

3.2 Evolution statt Revolution:

Das Surface Pro 4 stellt eine sanfte Evolution zum ohnehin schon guten Vorgänger da:

Pro 3: -> Pro 4:
Auflösung: 2160×1440 2736×1824
CPU: Haswell Skylake
Kühlung: nur aktiv 1 passives Modell
Display: 12″ 12,3″
Software: Windows 8 Windows 10

Insgesamt sind die Unterschiede zum Vorgänger zwar vorhanden, aber nicht für jeden ein Grund zu wechseln – ein Upgrade aus der 1er oder 2er Generation bzw. generell aus der non-Pro Reihe ist schon eher ratsam und empfehlenswert. Besitzer eines Pro 3 können, insofern sie keinen Wert auf die passive Kühlung legen, ruhig das Geld für das Pro 5 sparen.

 

3.3 Peripherie:

Das wichtigste Zubehör für die Surface Pro-Reihe ist seit eh und je das Type Cover Pro. Dies erfuhr im Zuge der Einführung des Pro 4 ein größeres Update – liegt für einen genaueren Blick jedoch nicht vor. Dank Bluetooth und USB kann aber ohnehin auch jegliche andere Tastatur problemlos am Surface verwendet werden. Verbessert wurde das Type Cover Pro 4 aber schon auf dem Papier: Einzelne Chiclet-Tasten anstatt vollflächigem Design und ein deutlich größeres Touchpad, das wieder unter einer Glasscheibe liegt. Und selbstverständlich ist das Pro 4 Cover auch mit dem Surface Pro 3 dank gleicher Maße voll kompatibel. Weiterhin zählt natürlich eine Hintergrundbeleuchtung zu den Leistungsmerkmalen. Auch ohne das aktuelle Type Cover ist klar: Auf dem Schreibtisch genial, aber unterwegs? Auch für eine Schoßnutzung ist das 4te Cover viel zu weich und die gesamte Konstruktion zu wackelig. Wer primär auf diese Nutzung angewiesen ist bzw. Wert legt (z.B. weil der Komfort der täglichen Pendelzüge keine Tische beinhaltet) dem sei hier klar ein Ultrabook empfohlen (z.B. Asus UX305) oder wer noch etwas tiefer in die Tasche greifen möchte: das Surface Book.

Von zentraler Bedeutung bei den Surface und Surface Pro Modellen zählt seit jeher die Möglichkeit eines kapazitiven Stylus, hier Surface Pen bzw. Surface Stift genannt. Im direkten Vergleich zum Vorgängermodell liegt der neue Stift besser in der Hand. Die Genauigkeit dank der neuen Druckstufen wurde ebenfalls erhöht. Die Verbindung erfolgt über Bluetooth, womit dann auch die obligatorische Handballen-Erkennung erfolgt – anders ist ein Stift auf einem Tablet auch kaum sinnvoll nutzbar. Aber auch hier gibt es nur wenige Usecases, in denen die Stifteingabe wirklich sinnvoll ist. Die größte Zielgruppe dürften wohl Studenten sein – und genau dafür ist die Preisklasse eigentlich zu hoch, trotz 10% Education-Rabatt.

Mitte Februar kündigte Microsoft an, dass das bisher nur in den USA erhältliche Type Cover Pro mit integriertem Fingerprint-Reader nun auch nach Deutschland kommen soll. Damit lässt sich Windows Hello in einer stromsparenderen Variante nutzen, da der daueraktivierte Iris-Scanner dann doch ordentlich am Akku zieht.

 

4. Leistung

4.1 Theoretische Benchmarks:

Die Surface Pro Reihe wurde zum Arbeiten geschaffen – dementsprechend beschränken wir uns bei den Tests auch darauf. Da die internen Intel GPUs aufgrund technischer Limitierungen (Hardware+Software) nicht mit den Produkten von AMD und Nvidia vergleichbar sind, braucht man sich in Bezug auf Spiele ohnehin keine großen Hoffnungen machen. Die hier vorliegende Core m3 Variante ist dazu dann noch eine Stromsparversion aktueller Intel-Prozessoren, so dass auch die interne Grafikkarte „runtergeschraubt“ wurde um die TDP-Einstufungen zu erreichen. Kleinere Indie-Spiele oder Dauerbrenner wie Hearthstone etc. sollten jedoch laufen. Wie der Test zum Surface 3 (Link) schon zeigte, können selbst auf einem aktuellen Atom-Prozessor aufwendige 3D-Spiele aus dem Windows Store flüssig und problemlos gespielt werden, teilweise sogar mit Xbox Controller Support. Da ein Core m dann doch eine deutliche Leistungssteigerung darstellt sollte es hier erst Recht keine Probleme geben. Eine kurze Verifikation mit installierten Spielen bestätigte dies.

Kommen wir nun zu den theoretischen Benchmarks, zunächst die interne NVMe-SSD:

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Diese Benchmarks wurden bereits nach dem ersten Update gemacht, da im Auslieferungszustand die Leistung deutlich geringer war. Die Leseraten sind dabei deutlich über denen herkömmlicher SATA-Laufwerke (oder gar eMMC), wenngleich die Schreibraten noch nicht ganz überzeugen können und kaum eine Leistungssteigerung bedeuten. NVMe ist jedoch noch ganz am Anfang, Potenziale werden aber jetzt schon deutlich. Im täglichen Gebrauch fühlt sich das Surface Pro 4 aufgrund der vollwertigen SSD extrem flink an und macht damit beim Arbeiten richtig Spaß – auf den ersten Eindruck hat man nicht das Gefühl, einen auf Stromsparen ausgelegten Core m vor sich zu haben.

Die USB3-Performance:

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Der gleiche Stick (AData UE700 64Gb) erreicht am Desktop deutlich höhere Leistungswerte, ingesamt scheint aber der Port ordentlich angebunden zu sein.

Der verbaute microSDXC-Steckplatz, der Karten mit maximal 2 Tb unterstützt (maximal erhätlich sind derzeit 200Gb), ist wie folgt angebunden:

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Dies entspricht exakt der Performance, die wir auch an einem USB3.0 Kartenleser am Desktop erreichen – sehr gut!

 

4.2 Praxis:

Wir verzichten an dieser Stelle auf Spiele-Benchmarks, da diese für den geplanten Einsatzzweck keine Rolle spielen. Wie bereits weiter oben geschrieben, stellen Spiele aus dem Windows Store kein Problem dar, aufwendigere 3D Spiele via Steam etc. gehen nicht. Dies gehört aber weder zur Kernkompetenz der Surface Pro Reihe noch zum Einsatzgebiet der Intel Core m Prozessoren.

Der große Pluspunkt der Core m-Version ist ohnehin die passive Kühlung – ein Lüfter im Tablet war für mich schon immer ein no-go. Bisher war dies jedoch nur mit Atom-Prozessoren möglich, welche von der Leistung her dann doch arg limitiert sind trotz stetigen Verbesserungen. Und so ist das Surface Pro in erster Linie das, wofür es geschaffen wurde: Ein Arbeitsgerät. Die Flexibilität der Nutzung als Notebook oder Tablet, die sehr gute Performance in der Office Suite, im normalen Windows Betrieb und sogar in Lightroom/Photoshop (zumindest wenn nicht allzuviele Filter und Plugins zum Einsatz kommen) sorgen dafür, dass man das Surface Pro 4 ruhigen Gewissens weiterempfehlen kann.

Auch im Multimedia Betrieb gibt es keine Einschränkungen. 1080p Videos werden problemlos wiedergegeben, wobei klar ist, dass aufgrund des 3:2 Displayformat schwarze Ränder vorhanden sind. Selbst 4k Videos laufen problemlos. Videobearbeitung hingegen erfordert in 1080p jedoch etwas Geduld – es geht, ist aber kein Genuss. Das macht am Desktop dann doch etwas mehr Spaß.

Ein Core m3 bietet Taktraten von 0,9Ghz bis hin zu 2Ghz – das ist für eine passive CPU-Kühlung schon beachtlich. Damit dies funktioniert, kann der hohe Takt nur kurz gehalten werden. Nach längerer Belastung wird die maximale Taktrate auf 1,2Ghz reduziert, was also nur noch einem Plus von 300Mhz entspricht. Ebenso wird die integrierte Intel HD 515 GPU gedrosselt, sobald die thermischen Grenzen erreicht werden. Dies geschieht aber nicht bei Office sondern z.B. beim Video rendern oder spielen aufwendigere Titel falls möglich (oder bei Benchmarks), im Alltag dürfte man davon relativ wenig mitkriegen.

 

4.3 Software:

Noch mehrere Wochen nach Einführung der Pro 4 Modelle hatten diese mit erheblichen Softwareproblemen zu kämpfen. Das ohnehin noch junge Windows 10 konnte zwar auf die 1511 Version direkt aktualisiert werden, instabile Treiber (vor allem der Intel-Treiber) sorgten anfänglich jedoch für größeren Frust. Auch jetzt ist es nicht schwer, das Surface zum Abstürzen zu bekommen, insbesondere beim Anschluss eines externen Monitors oder TV über den mini DisplayPort-Anschluss – hier ist also Intel gefragt, endlich mal etwas in die Treiberentwicklung zu investieren. Auch beim Thema WLAN gibt es wohl noch Probleme, diese können wir jedoch nicht bestätigen – unser Modell läuft mit 2 verschiedenen WLAN-Netzen problemlos. Mit einer etwas längeren Pause über die Weihnachts- und Neujahrstage erscheinen mittlerweile regelmäßig Software- und Firmwareupdates, ein Update der Intel-Treiber scheint nur noch eine Frage kürzerer Zeit zu sein.

 

4.4 Akku:

In Bezug auf die Akkuleistung sollte man sich von dem Core m3 Modell trotz passiver Kühlung und Stromspar-CPU nicht allzu viel erwarten. Es ist darauf ausgelegt, einen Arbeitstag zu überstehen und das erreicht es – je nach Nutzung – in der Regel auch problemlos mit aktiviertem WLAN und 50% Helligkeit. Und warum ist der Core m3 hier nicht wesentlich besser als die i5 oder i7 Varianten? Nun, zumeist sind die Prozessoren in niedrigeren Energieleveln bzw. einfach im Minimalzustand (idle). In diesem verbrauchen alle Modelle so ziemlich exakt das gleiche. Erst bei längeren Lastphasen profitiert der Core m3 dann von seinem niedrigeren Verbrauch – ein i5 oder i7 hat die entsprechende Aufgabe dann aber eben auch schneller erledigt. Welches Modell da nun das richtige für einen selbst ist, muss der Interessent selbst herausfinden.

Die kalkulierte Laufzeit mit ein bisschen Office beträgt knapp 8 Stunden, in der Realität sind es je nach Nutzung 6-7 Stunden – also mit Mühe ca. ein Arbeitstag, je nachdem wie oft man zum Gerät greift. Wer das wirklich beruflich nutzt hat ohnehin ein Ladegerät im Büro, sehr wahrscheinlich hat sich das Microsoft gedacht und lieber etwas das Gewicht reduziert was im Zweifel wohl auch die sinnvollere Entscheidung war.

 

4.5 Verarbeitung:

Eine Sache, in der Microsoft schon mit der ersten Generation absolut makellos war, ist die Verarbeitung. Schon die erste Generation hatte eine Verarbeitungsqualität auf Apple-Niveau und das hat sich auch bis in die 4te Generation gehalten. Wenn man wirklich ernsthaft etwas kritisieren möchte, dann ist es maximal der etwas wackelige An/Aus-Schalter, aber das ist Jammern auf allerhöchstem Niveau. Das Displayglas sitzt bündig, der Kickstand ist stabil auch nach häufigem Positionswechsel, das Magnesiumgehäuse ist stabil und mutet wertig an. Anschlüsse sind auch nach häufigem Rein- und Rausziehen stabil, verkratzen tut da auch nichts.

 

4.6 Kameras:

Das Surface Pro 4 hat eine Front- und eine Rückkamera, zusätzlich ist eine Infrarot-Kamera für den Iris-Scan (Windows Hello) verbaut. Das entsperren über den Iris-Scanner funktioniert meistens problemlos und schnell, im Alltag ist das dann aber eher eine Spielerei und wurde schnell deaktiviert. Für die „normalen“ Kameras, insbesondere die Rückkamera kann man durchaus den Sinn hinterfragen – ich persönlich finde Fotografieren mit einem Tablet, vor allem in dieser Größe, dann doch eher peinlich.

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Und auch die Qualität der Kamera lässt im Alltag dann doch zu wünschen übrig. Man kann „mal eben was schnell fotografieren“, aber seine Urlaubsbilder dürften wohl die wenigsten damit machen wollen.

Die Frontkamera ist in erster Linie für Skype gedacht und verrichtet dort auch einen guten Dienst. Hier wird sogar ein sehr guter Autofokus und Gesichtserkennung geboten, auf Nahdistanz kann die Kamera echt überzeugen.

Die integrierte Infrarot-Kamera für Windows Hello – Entsperren des Geräts mittels Irisscan (Augen) – kann im Test zwar als mögliche Alternative überzeugen, in der Realität steigt man jedoch schnell wieder auf den PIN um, da es dann doch kaum schneller geht, das Gerät richtig zu positionieren und das Gerät per Iris-Scan zu entsperren. Überzeugender dürfte Windows Hello wohl erst im Business-Umfeld werden oder per Fingerabdruckscanner; dieser ist jedoch dann nicht mehr ganz so sicher.

 

5. Fazit/Bewertung:

5.1 Pro:

Mit der Surface und Surface Pro Reihe hat Microsoft quasi eine neue Geräteklasse aus dem Boden gestampft und bisher gibt es eigentlich auch nur wenige vergleichbare Modelle am Markt. Lenovo und HP haben sich zwar an Surface-Killern probiert, große Erfolge konnten sie damit aber nicht feiern. Das Surface Pro vereint Arbeitsgerät und Freizeit in einem Gerät und macht damit, insofern die Größe für eine Tabletnutzung okay ist, die Anschaffung eines Notebook und eines kleinen Couchtablets obsolet. Auch dank des immer bessere gefüllten Windows 10 Appstores werden wohl die wenigsten noch ein Android- oder iOS-Tablet benötigen, Kernapps wie Netflix oder skyGo sind mitterweile für Windows 10 verfügbar. Und falls es mal keine App gibt wie z.B. für Amazon Prime steht ja ein vollwertiger Desktop-Browser zur Verfügung. Wie überhaupt für alles, wofür es keine App gibt ganz einfach aus dem größten „Appstore“ der Welt etwas installiert werden kann: jedes normale x86-Programm mit klassischer Doppelklick-exe. Ein Vorteil, den nicht ein Konkurrent für sich verbuchen kann.

 

5.2 Contra:

Die größten Kritikpunkte beschränken sich in erster Linie auf die Software, da hier teilweise noch Probleme mit Windows 10 bestehen und teilweise durch Treiber (von z.B. Intel) verursacht werden. Da dies sich aber in absehbarer Zeit wohl beheben lässt, wird es dafür nicht allzu viel Punktabzug geben. Ebenfalls kritisch sind die hohen Zubehörpreise – ein Stift ist im Standardlieferumfang enthalten, ebenso das Ladegerät mit proprietärem Anschluss. Das knapp 110€ teure Type Cover Pro muss jedoch einzeln nachbestellt werden, dies ist angesichts des hohen Preispunktes schade.

 

5.3 Fazit:

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Das Surface Pro 4 ist ein rundum gelungenes Gerät. Die negativen Eigenschaften befinden sich alle im Rahmen des behebbaren, da es sich in erster Linie um Software-Probleme handelt. Der etwas zu hohe Preispunkt ist ebenfalls ein negativer Punkt, der durch das dann doch etwas teure Zubehör etwas an Gewicht gewinnt und somit bei P/L ein Punkt abgezogen werden muss.

Kategorie: Punkte/max: warum nicht mehr?
Leistung 15/15
Akkulaufzeit: 8/10  -2 sehr knapp bemessen
Verarbeitung: 10/10
Ausstattung: 9/10 -1 Zubehör extra kaufen
P/L 9/10 -1 Preispunkt etwas hoch
Sonstiges
Gesamt 51/55

In der Einzelbewertung erhält das Surface Pro 4 die gleiche Punktzahl wie das Surface 3. Warum? Dies ist möglich, da beide Geräte eine unterschiedliche Preisklasse haben. Die Leistung ist für ein passives Tablet ebenso hervorragend wie ein Atom X7 in der deutlich günstigeren Preisklasse. Auch in punkto Akkulaufzeit und Verarbeitung verhält sich entsprechend der jeweiligen Preisklasse und Zielgruppe.

 

5.4 Alternativen / Links:

Auch wenn Microsoft mit der Surface-Reihe ein neues Marktsegment geschaffen hat bzw. diesem Segment den Stempel aufgedrückt hat, so gibt es nach wie vor keine große Auswahl an vergleichbaren Alternativen.

In der Intel Atom Klasse, also leistungstechnisch deutlich unter einem Core m, gibt es zwar durchaus ein paar Netbook/Tablet-Kombinationen wie z.B. das Trekstor SurfTab duo W1 oder das Acer Aspire Switch 10, bei diesen Geräten wäre dann auch eine stabile Tastatur im Lieferumfang enthalten.

In der Core m-Klasse gäbe es z.B. das Asus Transformer Chi, welches schon sehr nahe an ein Surface herankommt. In der Leistungsklasse der Core i-Prozessoren gibt es dann so gut wie gar keine Tablets mehr, hier überwiegt dann der Notebook/Convertible-Gedanke. In dieser Klasse sind dann in erster Linie die Geräte von Lenovo aus der Yoga-Reihe zu nennen.

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